Stadtrat stimmt für Namensergänzung:

BBS SGH Anna Freud

Der Stadtrat der Stadt Ludwigshafen stimmte einstimmig für eine Namensergänzung der Berufsbildenden Schule für Sozialwesen, Gesundheit und Hauswirtschaft mit Anna-Freud-Schule. Damit wird ein Wunsch der deutlichen Mehrheit in der Schulgemeinde aufgegriffen, der Schule einen identitätsstiftenden Zusatznamen zu geben.
Anna Freud prägte zu ihrer Zeit die damals noch relativ junge Wissenschaft Psychologie. Sie wurde am 3. Dezember 1895 als jüngstes von sechs Kindern in Wien in eine bürgerlich jüdische Familie geboren. Ihre Eltern waren Martha und Sigmund Freud. Sie ging in Wien zur Schule und wurde Lehrerin.
Ihr bekanntestes Werk ist das Buch „Das Ich und die Abwehrmechanismen“, in dem sie die Funktionen von Abwehrmechanismen wie z.B. Verdrängung oder Regression erklärt. In ihren Ausführungen legte Anna Freud einen besonderen Fokus auf die Analyse von Kindern und jungen Erwachsenen und setzte sich eine Verzahnung von Theorie und Praxis zum Ziel. In ihrem Buch „Psychoanalyse für Pädagogen“ führt sie aus: „Ziel des Buches ist es, die wichtigsten psychoanalytischen Grundansichten über das kindliche Seelenleben in gemeinverständlicher Form darzustellen und Lehrer und Erzieher in die Denkweise der Psychoanalyse einzuführen“ (aus dem Vorwort zur 5. Auflage 1971). Damit hielt die Psychologie Einzug in die schulische Didaktik, was auch heute noch die Domänen der BBS SGH – die Fächer Psychologie, Sozialwesen und Gesundheit – nachhaltig beeinflusst.

Weitere wichtige Leistungen von Anna Freud stellen zum einen die Gründung einer Kindertagesstätte für Kinder unter 2 Jahren im Jahre 1937 in Wien, zum anderen die Gründung eines Kinderheimes in London dar, in das auch überlebende Kinder aus dem KZ Theresienstadt aufgenommen wurden. Nach Kriegsende wurde dieses Kinderheim zu einer angesehenen Klinik ausgebaut.

Diese und weitere Aspekte führten dazu, dass die Schulgemeinschaft der BBS SGH das Leben von Anna Freud als Leitbild favorisierte und sich nun über das positive Ergebnis des Stadtrates freuen kann.

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