SPD-Vorsitzender von Ludwigshafen in Anna-Freud-Schule
David Schneider informiert sich über Schulprobleme
Die Schulleitung der Anna-Freud-Schule BBS SGH konnte vor den Herbstferien David Schneider zu einem Informationsgespräch begrüßen. Dabei stand – neben einem Informationsgespräche mit dem Schulleiter OStD Detlef Krammes, dem stv. Schulleiter StD Clemens Kaesler und der Abteilungsleitung StD‘ Dr. Heike Pawlik – ein Rundgang durch bestimmte Räumlichkeiten in Ludwigshafen-Süd auf dem Besuchsprogramm. So wurden David Schneider die vom Gebäudemanagement seit einer gewissen Zeit noch nicht gänzlich abgeschlossenen Arbeiten in den Pflegeräumen der Schule, in den Klassenräumen im Flügelgebäude, das unzureichende Brandschutzkonzept für das Flügelgebäude und vor allem die pädagogisch unzumutbare Unterrichtsbaracke ohne sanitäre Einrichtungen gezeigt. Auch die vielen defekten Glasbausteine, die von dem Gebäudemanagement einfach mit Plexiglas oder Folien überklebt wurden, und die vielen nicht mehr schließbaren Glasbausteinluken, die ein energetisches Problem an der Schule darstellen, ließen einen negativen Eindruck bei dem SPD-Vorsitzenden entstehen.
In dem anschließenden Gespräch zwischen den Vertretern der Schulleitung der Anna-Freud-Schule und dem SPD-Vorsitzenden von Ludwigshafen wurden nachhaltige Probleme der Schule angesprochen. Der stv. Schulleiter, StD Clemens Kaesler, schilderte eindrucksvoll, welche Organisationsleistungen von ihm erbracht werden müssen, dass bei den dislozierten Standorten der Schule eine angemessene Schulorganisation für die Schüler und Lehrkräfte entsteht. Dass diese Schulorganisation auch enorme Belastungen für die Lehrkräfte an der Anna-Freud-Schule verursacht, dass konnte der SPD-Vorsitzende, der selbst gegenwärtig noch Referendar in Mannheim ist, sehr gut nachvollziehen. Auch an dem Fehlen eine Sporthalle macht StD Clemens Kaesler deutlich, dass die Organisation von Sportunterricht an acht verschiedenen Sportstätten nicht nur für ihn eine besondere Arbeitsbelastung darstellt, sondern auch für die Lehrkräfte selbst, die bestimmtes Sportgerät von Sporthalle zu Sporthalle in ihren Privatfahrzeugen transportieren müssen. Daneben führen die im Regelfall von anderen Schulen gewährten Sportunterrichtszeiten bei den Sportlehrern der Anna-Freud-Schule zu sehr unangenehmen und zum Teil unzumutbaren Arbeitszeiten, weil keine politisch gelenkte zentrale Sportstättenverteilung in Ludwigshafen erfolgt, weil die Schulen mit Sporthallen ihre Sporthallenkapazität horten um stundenplantechnisch flexibel zu bleiben und weil die Politik in Ludwigshafen diese Ungerechtigkeit zwischen den Schulen mit Sporthallen und Schulen ohne eine Sporthalle zulässt.
Das Fehlen von Aufzügen belastet an den beiden Hauptstandorten die behinderten und beeinträchtigten Schüler und Lehrkräfte sehr. StD C. Kaesler machte auch zu diesem Punkt eindrucksvoll deutlich, welche Organisationsleistung und -belastung durch angepasste Unterrichtsraumzuordnungen und Wanderklassen entsteht. Auch das Fehlen einer Aula führt dazu, dass die Anna-Freud-Schule, die alle Prüfungen (Abitur-, Fachhochschulreife-, Sozialassistenten- und Abschlussprüfungen in den diversen Fachschulen, ….) im eigenen Hause selbst organisieren muss, enorme Organisationsleistungen dafür erbringen muss, was andere Schulen, bei denen die Prüfungen durch die Kammern durchgeführt werden, vergleichbar nicht kennen. Das Fehlen einer Aula führt aber auch dazu, dass die Schule für ihre Festlichkeiten (z. B. Begegnungstag, 50-Jahr-Feier) immer wieder Hallen auf dem freien Markt mieten muss, was mit Kosten, vor allem für den Förderverein der Anna-Freud-Schule verbunden ist. Auch das Fehlen von behindertengerechten Toiletten an der Schule, das Nichtexistieren von behindertengerechten Zugängen, das Fehlen von Gruppenräumen, das Fehlen eines Schüleraufenthaltsraumes, das Fehlen von Materialaufbewahrungsräumen, das Fehlen von Lehrervorbereitungsräumen und das Fehlen weiterer Verwaltungsräume belaste die pädagogische Situation der Schüler und die Arbeit der Lehrkräfte und der Schulleitung vor Ort sehr.
Auch das Fehlen einer Schulsozialarbeiterin in der Außenstelle Hochfeldschule, nahm in dem Gespräch einen breiten Raum ein, weil die bestehende halbe Landesstelle seit mehreren Jahren nicht besetzt werden konnte. Dies führt vor Ort in der Hochfeldschule für die Abteilungsleitung und die Lehrkräfte zu besonderen Belastungen und zu unzumutbaren Zuständen.
Die diesjährigen Probleme mit der Ersatzbeschaffung der Server in der Hochfeldschule führten in dem Gespräch zu einem Handlungsfeld, das, bedingt durch Aktivitäten des Schulträgers, an der Anna-Freud-Schule immer wieder zu Ärger führt. So wollte der Schulträger nur die Ersatzbeschaffung zulassen, wenn die Anna-Freud-Schule sich dem vom Schulträger gegenwärtig präferierten Konzept „edulu“ für die Netzbetreuung an den Schulen anschließt. Dieses vom Schulträger entwickelte Netzbetreuungskonzept schafft aus der Sicht der Schulleitung zumindest an den weiterführenden Schulen große Organisationsprobleme, was erste Informationen aus Edulu-Schulen belegen. David Schneider bezeichnete diese Vorgehensweise des Schulverwaltungsamtes in dieser Angelegenheit ebenfalls als einen „Erpressungsversuch“. Dem stimmte die Schulleitung unisono zu. Das Problem konnte die Anna-Freud-Schule nur damit lösen, dass sie sich erneut politischen Beistand suchte, in diesem Falle bei dem Ortsvorsteher in der Gartenstadt, Herrn Klaus Schneider, und ihren Fördervereinsvorsitzenden Christoph Heller bitten musste, einen weiteren Server über den Förderverein zu kaufen. David Schneider und Schulleitung stimmten darin überein, dass dies nicht die Aufgabe des Fördervereins sei, sondern der Schulträger die Ersatzinvestitionen sicherstellen muss. Für die Anna-Freud-Schule ist die Angelegenheit deshalb ärgerlich, weil dem Förderverein nun ca. 2500 € im Jahr 2018 für die 50-Jahr-Feier und für die 10-Jahres-Feier für das Berufliche Gymnasium Gesundheit und Soziales fehlen.
Daneben wurde auch das Problem der Datenleitung zur Hochfeldschule angesprochen, weil der Schulträger auch hier erkennbar Hürden für eine Lösung an der Anna-Freud-Schule aufbaut, um damit einen geeigneten Datentransfer bei in den letzten Jahren deutlich gestiegenem Datenvolumen zwischen dem Stammhaus und der Außenstelle zu blockieren. In dieser Angelegenheit werden immer wieder fragwürdige Informationen eingefordert, Aspekte der bisherigen Datenkapazitäten als nicht bekannt oder noch nicht geprüft dargestellt, immer wieder Vertragsfragen an die Anna-Freud-Schule gestellt, also Fragen, die ausschließlich nur der Schulträger als Vertragspartner der Telekom selbst beantworten kann, Prozesse gestört und eine geordnete Arbeitsfähigkeit an der Anna-Freud-Schule verzögert. Der Hinweis des Schulleiters, dass die Schulleitung vergleichbar ein mittelständiges Unternehmen zu leiten habe, macht vielleicht der kommunalen Politik deutlich, dass diese schwierige Situation nicht weiter in dieser negativen Weise prolongiert werden darf.
Frau StD‘ Dr. Heike Pawlik informierte David Schneider auch über die Entwicklungen der Migrationsklassen BVJ_S seit 2015 an der Anna-Freud-Schule. Es wurde dabei deutlich, welche Organisationsleistungen die Anna-Freud-Schule in diesem Bereich seit 2015 leistet. Ferner wurde auch das Fehlen einer staatlichen Fachschule für Altenpflege, damit das Fehlen einer qualitativen Pflegeausbildung für das Oberzentrum Ludwigshafen und die Abhängigkeit der Einrichtungen von der Partnerstadt Mannheim in diesem Problembereich angesprochen. Es bleibt zu hoffen, dass die städtische Politik die Probleme an der Anna-Freud-Schule als Spartenschule und als Kompetenzzentrum in der Domäne Sozialwesen und Gesundheit in der Zukunft stärker bildungspolitisch in den Fokus rückt und entsprechende Lösungen anstrebt. David Schneider bekam bei diesem Gespräch ebenfalls die Anna-Freud-Schule Tragetasche, einige Anna-Freud-Schule Werbeartikel und vor allem die letzte Chronik der Schule mit den Festschriften zur Heilerziehungspflege und zur Erzieherausbildung in Teilzeit überreicht.